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Legale Droge „Spice“ auf dem Vormarsch

Schon seit einigen Monaten schafft es eine neue Droge immer wieder in die Schlagzeilen. „Spice“ heißt sie und ist in Deutschland legal, weil es eigentlich nur eine Gewürzmischung ist. Geraucht soll sie jedoch eine ähnliche Wirkung entfalten, wie Marihuana.

„Der Unterschied zwischen ‚Spice‘ und dem altbewährten Gras ist mit entkoffeinierten statt normalen Kaffee zu vergleichen“, beschreibt ein User in einem „Drogenforum“ die Wirkung der neuen Modedroge „Spice“ (zu Deutsch: Gewürz), die offiziell als Räucherwerk verkauft wird. Doch nur in den seltensten Fällen wird sie tatsächlich dazu genutzt, für ein angenehmes Raumklima zu sorgen; meist verschwinden die teilweise recht exotischen Kräuter in Papers und werden geraucht.

Neben blauem und indischen Lotus, Helmkraut und Marihuanilla finden sich in der Mischung, die für etwa 25,00 Euro zu bekommen ist, Zusätze wie Rosen, Honig oder Vanille. Zur Geschmacksverbesserung, obwohl vom Rauchen auf der Packung dringend abgeraten wird. Der Satz „Zum Verzehr nicht geeignet“, warnt den Käufer.

Spice als legale Droge?

Obwohl die Konsumenten geteilter Meinung darüber sind, ob und wie „Spice“ letztendlich wirkt, erfreut sich die Newcomer-Droge immer größerer Beliebtheit. Einige Konsumenten berichten von einem beschleunigten Herzschlag, andere beschreiben ähnliche Erlebnisse wie nach dem Konsum von Marihuana, wieder andere merken überhaupt nichts.

Warnung vor der legalen Droge

In der Schweiz wurde „Spice“ mittlerweile verboten, in Deutschland und Österreich gelten alle Inhaltsstoffe als legal und dürfen somit weiterhin verkauft werden, obwohl das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) für dieses Wochenende einen Verbotsantrag angekündigt hat. Da es sich um eine Mischung handelt, ist es in Deutschland sowieso nicht so einfach, ein Verbot auszusprechen.

Gegenüber dem Saarländischen Rundfunk gab Familientherapeut und Drogenberater Helmut Kuntz an, dass der Boom der Biodroge jedoch schon wieder am abflauen sei. Der Homburger Toxikologe Thomas Krämer warnte kürzlich dennoch öffentlich vor dem Konsum von „Spice“. Niemand kenne die genauen Inhaltsstoffe und das stelle eine deutliche Gefahr dar. Außerdem ist weder etwas über Nebenwirkungen, noch eventuelle Langzeitschäden bekannt.

Sollte aber nachgewiesen werden können, dass „Spice“ sich nachteilig auf die Gesundheit auswirkt, steht einem Verbot nichts mehr im Wege. Ob es damit dann getan ist, steht auf einem anderen Blatt, denn an legalen Ersatzmischungen mangelt es auf dem Markt nicht.